Mir wurde während der Zeit, die ich in den Staaten verbringen durfte einiges bewusst, ich habe unendlich viel mitgenommen und habe mich persönlich enorm verändert.
"Ein Austauschjahr ist wie eine Fahrt mit der Achterbahn. Zuerst will man unbedingt damit fahren und ist fasziniert von der Vorstellung, dann geht es sehr schnell. Man muss einsteigen und es kommen die ersten mulmigen Gefühle. Es gibt Hochs und Tiefs. Aber es wechselt auch sehr schnell. Am Ende ist man ein bisschen traurig, dass es schon vorbei ist, ein bisschen stolz, dass man es gemeistert hat, erfreut wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und eigentlich würde man am Liebsten sitzen bleiben und nochmal fahren."
Als ich am 8. August 2013 ins Flugzeug stieg hatte ich viele Sachen durch meinen Kopf gehen, ich habe mir über meine, damals, zukünftigen 11 Monate die ich in den Staaten verbringen würde Gedanken gemacht. Heute werde ich erneut in den Flieger steigen, nur das ich dieses Mal an all meine Erlebnisse und Erfahrungen die ich hier machte, zurück denken werde.
Ich musste damals meine Familie in Deutschland verabschieden und wäre am liebsten direkt wieder umgekehrt. Ich fühlte mich wohl in Deutschland, wo ich meine Familie und Freunde hatte, wo mich Menschen umgaben die ich kannte und in einer Umgebung wohnte in welcher ich mich Zuhause fühlte. Als ich dann ins Flugzeug stieg, musste ich ein tolles Leben, welches ich in Deutschland hatte zurück lassen, Freunde und Familie und ein Zuhause welches mir Komfort gab. Damals hatte ich viele viele Erwartungen in meinem Kopf, ich hatte mir bereits alles ausgemalt und mich natürlich wahnsinnig auf das Jahr in den USA gefreut. Und ihr glaubt es kaum, aber mein Jahr wurde nichts wie ich mir es vorstellte! Es wurde anders, completely diffrent! Es wurde besser, besser als ich es mir es je erträumen hätte können.
Ich wurde während meines Auslandsjahrs mit mehr Tiefen konfrontiert, als ich mir je hätte vorstellen können. Und als Austauschschüler kann man sich auf sowas absolut nicht vorbereiten, es wird jedem passieren und es werden tiefere Tiefen sein als man sich vorstellt. Aber so ist das Leben, gefüllt mit Höhen und Tiefen und ich habe durch all die Probleme gegen die ich hier kämpfen musste mehr fürs Leben mitgenommen, als wenn ich ein Jahr gehabt hätte without any struggles. Nach den Tiefen erlebte ich nämlich die höchsten Höhen und hatte die schönste und beste Zeit! Ich wurde dankbarer und habe ebenso festgestellt wie wenig es benötigt um glücklich zu sein.
Ich war immer mal wieder ein bisschen verloren und das war gut so, denn ich lebte auf einem anderen Kontinent, wurde Teil einer anderen Kultur und ließ Heimat, Familie und Freunde hinter mir. Und das alles wird einen Austauschschüler irgendwann einhohlen, das ist völlig Normal, das weiß ich jetzt auch. Das zu begreifen, allerdings, brauchte seine Zeit.
Life beginns
at the end
of your
comfort zone.
Wenn man ein Austauschjahr antritt muss man sich damit gefasst machen, Gewohnheiten ablegen zu müssen und sich an neue Dinge anzupassen. So habe ich mich daran gewöhnt, dass Amis nur Wasser ohne Kohlensäure trinken, immer und überall hand sanitizer benutzen, von den gelben Schulbussen bis vor die Tür gebracht werden, Football verrückt sind, Kühlschränke in der Größe von Kleiderschränken besitzen, ausschließlich weiches Weißbrot essen, und und und. Eine endlose Liste! All diese Dinge sind zu etwas alltäglichem geworden und es wurde Teil von meinem amerikanischen Leben und es wird sich merkwürdig anfühlen bald wieder ohne das alles zu leben. Ich habe mein deutsches Leben für eine Weile hinter mir gelassen und mir meinen Traum von einem Jahr in Amerika ermöglicht.
Ich habe hier ein Zuhause gefunden, und ich meine nicht nur ich habe eine freundliche Familie gefunden welche mich aufnahm und mich bei sich leben ließ, nein, Menschen haben mich in ihr Leben gelassen, mich akzeptiert so wie ich bin und mir einen Ort gegeben an dem ich mich wohl und angekommen fühlen konnte. Ich habe gelernt das Zuhause nicht ein Ort ist sonder Menschen. Menschen die dich Zuhause fühlen lassen, die dir zur Seite stehen zu jeder Zeit. Ich habe meine Zuhause hier gefunden! Ich habe die vermutlich beste Gastfamilie auf der Erde! Meine 3 Brüder welche mir oft den letzten Nerv geraubt haben mir jedoch jeden Tag mehr ans Herz gewachsen sind. Die 3 Chaoten haben mir beigebracht Basketball, Football und X-Box zu spielen, jeden Tag durfte ich was neues lernen, haha.
Meine Schwester, der ich dankbar bin für alles was sie in den letzten Monaten für mich ermöglichte, welche mir 24/7 zuhört und bei welcher ich mich zu jeder Tageszeit ausheulen kann. Sie geht mir auf den Keks so ziemlich immer und dafür liebe ich sie so sehr. Sie ist meine Schwester und eine meiner besten Freundinnen, for a lifetime! To be able to have a sister was a real dream come true. Und natürlich nicht zu vergessen meine zwei super tollen Gasteltern, welche mich zum Teil ihrer Familie machten und mich behandelten wie ihre eigene Tochter. Ich habe sehr großen Respekt vor meiner Gastfamilie, eine Familie welche bereits aus 6 Personen bestand und bereits genug um die Ohren hatte, mich jedoch ohne Überlegungen von dem einen zum anderen Tag aufnahmen und mir ein Zuhause gab. Ich werde meine amerikanische Familie, die Millers schrecklich vermissen!
Und genauso werde ich meine Freunde hier vermissen. Ich hätte wohl kaum erwartet tatsächlich so viele, wahre und gute Freunde am anderen Ende der Welt zu machen, aber da hab ich mich getäuscht. Ich habe Freundschaften geschlossen, bei welchen ich mir sicher bin sie werden für eine lange lange Zeit bestehen. Die Kultur hat mich einfach mitgezogen, die Offenheit und Freundlichkeit die ich hier zu spüren bekam, werde ich ganz sicher nicht vergessen. Ich kann mich noch ganz genau an meinen ersten Schultag erinnern, an welchem ich mich super unwohl fühlte und am liebsten alles stehen und liegen gelassen hätte um zurück zu fliegen. Ich bin durch den totalen Kulturschock gegangen und war es einfach nicht gewöhnt das Leute anfingen mir Komplimente zu machen und Smaltalk mit mir führten und am nächsten Tag dann meinen Namen vergessen hatten. Ohje an solche Dinge musste ich mich sehr gewöhnen. Zu erst dachte ich, ich würde niemals auch nur einen einzigen wahren Freund machen, aber mit der Zeit passte ich mich einfach an und wurde bekannt als 'Sunshine' oder 'the German'. Ich habe den Unterschied zwischen wahren Freunden und Bekanntschaften gelernt und schneller als ich dachte war ich umgeben mit meinen heutigen besten Freunden. Natürlich half es auch sehr das ich immer die anderen Austauschschüler an meiner Seite hatte. Kein Tag verging an dem wir nicht Probleme miteinander teilten und einander halfen. Für meine "foreigners" bin ich unendlich dankbar. Und natürlich fühlt es sich auch schön an, sagen zu können man hat Freunde auf der ganzen Welt.
An dieser Stelle Liebe Grüße an Alina & Juli nach Österreich, nach Dänemark zu Amalie, an Matilda nach Schweden, an Marina nach Italien, zu Ingvield nach Norwegen und ganz liebe Grüße zu meinem Buddie Malte in die Heimat.
Ach ihr Lieben, ich versuche gerade ein Jahr voller Abenteuer, Höhen und Tiefen und Erlebnisse verbunden mit unzähligen unvergesslichen Momente in Worte zu fassen.. einfach nicht machbar! Es fühlt sich so merkwürdig an zu wissen, ich muss das nun alles hinter mir lassen. Ich möchte damit nicht sagen ich freue mich nicht auf meine Familie und Freunde in Deutschland, was ich tue, sehr sogar, aber der Abschied von hier fällt mir einfach 100x schwerer als ich mir je vorstellen hätte können. Ich kann mich an meine Ankunft noch genau erinnern und es kommt mir manchmal vor ich wäre gestern erst hier angekommen. Zur gleichen Zeit aber fühlt es sich an als würde ich in Atlanta schon für immer leben. Ich schätze mich einfach sehr glücklich und möchte mich bei jedem einzelnen bedanken der dieses Jahr ermöglichte und zu einem unvergesslichen Erlebnis machte. Dazu zählen nicht nur meine Familie und Freunde hier in den USA, sondern vor Allem auch my People in Germany. Und da das hier sowieso der aller letzte Eintrag wird und ich nicht einschlafen kann, geh ich aufs ganze und werde das hier alles noch ausschmücken.
Danke an meine Mama. Mama du bist die Beste, da gibt es nicht viel mehr zu sagen, du hast mir dieses Jahr möglich gemacht, denn ohne deine Hilfe wäre ich nicht da wo ich heute bin. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du mir Tag und Nacht zu Seite stehst und ich entschuldige mich schon einmal im Voraus das deine Tochter wohl ein wenig verändert zurück kehren wird. Ich hoffe du hast schon Eiscreme auf Vorrat gekauft! Danke an meine Tante und meine Onkel, Bärbel und Kersten ich könnte mir niemanden besseren als Onkel und Tante wünschen! Ich bedanke mich für die monatlichen Karten aus aller Welt, welche mich immer zum lächeln brachten. Ich freue mich schon riesig auf unsere anstehenden Urlaube. Danke auch meine Oma und meinen Opa, ich hab euch soooooo lieb und freue mich schon sehr euch bald wieder in den Arm nehmen zu können! Natürlich auch ein großes danke an meine tolle Patentante Ilona, die in Gedanken immer und überall bei mir war. Und meinen kleinen (vermutlich nun größeren) Bruder Vincent, ach ich hab dich so sehr vermisst das glaubst du dir nicht. Ich freue mich, mich bald wieder mit dir zanken zu können, hihi. Auch an meine einzigartigen Freunde in Deutschland, welche mir stets zeigten ich bin nicht vergessen, was mich einfach sehr glücklich machte. ich könnte mir keine besseren Freunde wünschen!
Ich habe während meines Jahres hier sehr viel gelernt, unter anderem auch das es nicht zählt wo man sich befindet oder wie weit entfernt man von den Menschen ist die man liebt, es zählt das man einander immer erinnert und sich gegenseitig wissen lässt man ist immer noch Teil des anderen Lebens nur auf eine andere Weise. Das man sich nicht vergisst. Und wenn man einander wichtig genug ist, fällt es halb so schwer. So kann man auch ganz schnell erkennen who are people you should keep in your life and who are the ones you should maybe consider to remove from your life.
Außerdem kann ich sagen das mich alles was ich hier erlebte, lernte und erfahren durfte verändert hat, ich würde sagen ich habe mich während meines Austauschjahres selbst gefunden und gleichzeitig total verloren. Ich habe meine Perspektive zu sehr vielen Dingen verändert, habe mehr über mich selbst und andere Menschen gelernt und habe sogar ein bisschen mehr Klarheit in meine Zukunftswünsche gebracht. Allerdings habe ich durch ein Jahr, weg von der Heimat auch festgestellt wie sehr ich später reisen möchte und das ich immer Heimweh für die Ferne haben werde. Was ich jedoch auch lernte ist, dass es sich nicht darum dreht wohin du gehst und was dein Ziel ist sondern das der Weg dorthin viel wichtiger ist. Denn der Weg ist das Abenteuer, durch welches man wächst und lernt. Ich bin an meinem Abenteuer Auslandsjahr auf jeden Fall gewachsen, ich bin sehr viel selbst sicherer geworden, weiß ein bisschen besser einzuschätzen was zu den wichtigen und unwichtigeren Dingen im Leben zählt, und außerdem weiß ich das Familie alles ist. Zu meiner Familie gehören nun mehrere Menschen, alle Menschen die mir am Herzen liegen.
I'm not sure what I'll do, but
- well, I want to go places and see people.
I want my mind to grow.
I want to live where things happen
on a big scale.
Ich glaube was ich im Grunde versuche zu sagen, ist, dass ich aus diesem Auslandsjahr mehr mitnehmen werde als ich mir je hätte vorstellen können. Ich habe mich verändert, bin daran gewachsen, habe neue Ansichten, und vor Allem habe ich gelernt das nichts im Leben so kommt wie man sich es vorstellt. Ich habe mir mein Jahr ganz anders vorgestellt, sah andere Austauschschüler und hatte mir gewünscht mein Jahr würde so toll werden wie deren Jahr. Und das wurde es natürlich nicht. Mein Auslandsjahr war mein Auslandsjahr und es war das schönste Jahr das ich hätte haben können! Es war ganz und gar nicht so wie das von irgend einem anderen Austauschschüler bevor mir, ganz einfach weil jedes Auslandsjahr individuell ist. Für zukünftige, ich kann euch einen guten Tipp geben, macht das das Jahr zu EUREM Abenteuer. Geht durch die Tiefen und gebt nicht auf, ihr müsst kämpfen, manchmal mehr als ihr glaubt ihr würdet packen, aber niemals aufgeben! Es lohnt sich! Am Ende ist's das Kämpfen wert, so ging es mir auch. Ich habe mein Jahr zu einem unvergesslichen Abenteuer gemacht. Ich bereue nichts und bin froh ich bekam die Chance solch eine wundervolle Erfahrung gemacht haben zu können. Es ging zwar viel zu schnell vorüber, dennoch weiß ich meine Zeit hier sehr zu schätzen! Dieses Jahr wird mir für mich immer in guter Erinnerung bleiben und ich werde meine Heimat in Amerika so bald es geht wieder besuchen.
You will never be completely at home again
because part of your heart will always be elsewhere,
that's the price you pay for the richness
of knowing and loving people
in more than one place.
You will never be completely at home again
because part of your heart will always be elsewhere,
that's the price you pay for the richness
of knowing and loving people
in more than one place.
Mein Flug geht in ein paar Stunden, und dann heißt es Goodbye Atlanta und Hello Washington, bevor es dann Freitags ab nach Deutschland geht. Ich werde wohl noch ein bisschen unter Kummer leiden, allerdings freue ich mich auch wahnsinnig all die anderen Stipendiaten endlich wieder zu sehen. Übrigens an dieser Stelle muss ich nochmal betonen wie dankbar ich für mein Vollstipendium bin und vor allem für all die großartigen Trips die ich dadurch ermöglicht bekommen habe und natürlich für die Leute die ich dadurch kennen lernen durfte. Die Stipendiaten sind mir nämlich alle mega ans Herz gewachsen und was wir zusammen während des Jahres gemeistert haben ist einfach unglaublich!
So und das heißt jetzt wohl auch goodbye zu meinen stets treuen Blog Lesern, ich kann es immer noch nicht glauben das ich zu diesem Zeitpunkt unglaubliche 15685 Seitenaufrufe habe!!! THAT IS CRAZY!! Danke an alle die meinen Blog lesen, es bedeutet mir so viel.
Ok guys I'm out! Love y'all ♥
So und das heißt jetzt wohl auch goodbye zu meinen stets treuen Blog Lesern, ich kann es immer noch nicht glauben das ich zu diesem Zeitpunkt unglaubliche 15685 Seitenaufrufe habe!!! THAT IS CRAZY!! Danke an alle die meinen Blog lesen, es bedeutet mir so viel.
Ok guys I'm out! Love y'all ♥